
Mehrwerthof Lindau
Alessandro Mac-Nelly | Prof. Lydia Haack | Bachelorthesis SS2022

Schwarzplan

Gebäudefunktionalität

Recyclingkonzept
Was geschieht mit unserem Abfall, nachdem wir ihn entsorgt haben?
Eine Frage, die oft ignoriert wird, obwohl sie von größter Bedeutung für unsere Umwelt ist. Deutschland mag sich als Recyclingweltmeister rühmen, aber die Wahrheit ist komplexer als das, da der Verkauf unseres Mülls ins Ausland - ohne Rücksicht auf das, was damit tatsächlich passiert - als "Recycling" gezählt wird. Dieses strukturelle Problem macht die Entsorgungslogistik zu einem entscheidenden Punkt, an dem der Wertstoffhof eine bedeutende Rolle spielt.
Der Mehrwerthof Lindau geht über herkömmliche Wertstoffhöfe hinaus, denn hier steht das Motto "REUSE, REPAIR und RECYCLE" im Mittelpunkt und das spiegelt sich auch in der Architektur wider. Drei "Finger" angedockt an den Hauptriegel beherbergen Start-ups, die sich auf die genannten Bereiche spezialisiert haben. Diese Finger sind ein wichtiger Knotenpunkt, an dem Wertstoffe in ihren Kreislauf zurückgeführt werden können.
Der gläserne Hauptriegel fungiert als Filter für Mensch und Ressource. Besucher können ihre Wertstoffe in verschiedenen Boxen abgeben, von wo aus sie von Robotern auf dem Fließband sortiert und weiterverarbeitet werden. Das KI-basierte Mülltrennungssystem unterscheidet diesen Wertstoffhof von gewöhnlichen Entsorgungsbetrieben und ermöglicht eine kontrollierte Wiederverwendung an einem Ort.
In der Süd-West-Ecke befindet sich ein Informationsbereich, der Besucher darüber aufklärt, wo sie ihre Wertstoffe am besten abgeben können. Gleichzeitig können sie hier Wissen erlangen, gebrauchte Waren kaufen oder wiederverwendbare Bauteile finden. Durch die Möglichkeit, Wissen und Ressourcen auszutauschen, hilft der Mehrwerthof Lindau dabei, den Lebenszyklus unserer Ressourcen aufrechtzuerhalten.
Der Hauptriegel und die Finger sind konstruktiv auf ein Raster von 5x5x15 Metern aufgebaut. Der Hauptriegel ist mit einer Pfosten-Riegel-Fassade verglast, während die Finger moderne Holzbauten sind. Das Bauteilraster und die Verbindungen sind so ausgelegt, dass sie für die Wiederverwendung geeignet sind. So betont die Architektur des Mehrwerthofes Lindau nicht nur die Transparenz des Wertstoffrecyclings, sondern fördert auch die Nachhaltigkeit in der Bauplanung.
HTWG Konstanz SS2022
Betreut von Prof. Lydia Haack
Zweitprüfer Prof. Dr. Ing. Thomas Stark

Sprengisometrie
Grundrisse, Ansichten und Schnitte

Fassade Konstruktion


Müll Analyse mit künstlicher Intelligenz
Grey Parrot setzt auf künstliche Intelligenz, um die Abfallanalyse in Sortieranlagen zu automatisieren. Die KI-basierten Abfallerkennungssysteme des Unternehmens werden bereits weltweit in Sortieranlagen eingesetzt, um Abfallströme effektiv zu überwachen, zu analysieren und zu sortieren. Der Fokus liegt derzeit auf der Plastikmülltrennung, meine Vision für das Unternehmen ist es die künstliche Intelligenz in Lindau auf Altmetalle, Elektroschrott und Sperrmüll zu trainieren.
In Kombination mit Roboterarmen kann die Trennung von Wertstoffen am Mehrwerthof Lindau erheblich verbessert werden im Vergleich zur herkömmlichen Sortierung an Wertstoffhöfen. Es ist entscheidend, den ersten Schritt zur Erkennung wertvoller Ressourcen zu tun und ihre Verwertung einzuleiten. Pro Sekunde analysiert die KI bis zu 60 Bilder und sendet dann die entsprechenden Bewegungssignale an die Roboter, um beispielsweise alte Handys von anderem Elektroschrott zu trennen, da sie wertvolle Materialien wie Edelmetalle, Bismut, Titan und Kupfer enthalten.
Grundriss Start-Up "Grey Parrot"
